MEWP-Todesfälle sinken trotz weltweit wachsendem Verleihmarkt

Die Anzahl tödlicher Unfälle im Zusammenhang mit mobilen Hubarbeitsbühnen (MEWPs) war 2016 rückläufig, obwohl mobile Mietflotten für Hubarbeitsbühnen und Miettage zahlenmäßig weltweit erheblich zugenommen haben.

Die ausschließlich von der International Powered Access Federation (IPAF) zusammengestellten und ausgewerteten Daten zeigen, dass es 2016 im Zusammenhang mit mobilen Hubarbeitsbühnen weltweit zu 66 tödlichen Unfällen kam, im Vergleich zu 68 gemeldeten Todesfällen im Jahr 2015. Weltweit wuchs im gleichen Zeitraum die MEWP-Mietflotte von geschätzten 1,17 Mio. zum Ende des Jahres 2015 auf geschätzte 1,25 Mio. zum Ende des Jahres 2016.

The fatal injury rate (FIR) for mobile elevating work platforms (MEWPs)

Im Jahr 2015 lag die Zahl der Miettage bei 192,2 Mio. und die Zahl der gemeldeten Todesfälle bei 68. Die Anzahl tödlicher Unfälle betrug demnach 0,035 pro 100.000 Arbeitstage. 2016 erhöhte sich die Zahl der Miettage auf 206,1 Mio. und die Zahl der gemeldeten Todesfälle lag bei 66. Die Anzahl tödlicher Unfälle betrug demnach noch 0,032 pro 100.000 Arbeitstage. Dies entspricht einem Unfallgeschehen mit Todesfolge pro 3,2 Millionen Arbeitstage.

Von den 66 Todesfällen im Zusammenhang mit mobilen Hubarbeitsbühnen im Jahr 2016 waren Absturz, Stromschlag, Einklemmen und Umkippen der Maschine die Hauptursachen. Chris Wraith, IPAFs zuständiger Leiter für Technik und Sicherheit, der die globalen Vorkommnisse und Unfalldaten mit Todesfolge zusammenträgt, weist auf folgendes hin: „Auch wenn es ein positives Zeichen ist, dass die Anzahl der tödlichen Verletzungen rückläufig ist, während der Mietmarkt und die Anzahl der Maschinenbetriebstage zur gleichen Zeit deutlich wachsen, können wir uns darauf nicht ausruhen.

„Es ist enttäuschend, feststellen zu müssen, dass die Hauptursachen für tödliche Unfälle Jahr für Jahr die gleichen sind, was darauf schließen lässt, dass es die Branche als Ganzes versäumt hat, die richtigen Lehren aus früheren Vorfällen zu ziehen. 2016 waren Abstürze für 38 % der gemeldeten Todesfälle verantwortlich während 23 % auf Stromschlag zurückgingen. Es gab weniger Vorfälle, bei denen die Geräte verhängnisvoll umstürzten (12 % der gesamten tödlichen Unfälle gegenüber 27 % im Jahr zuvor), aber ein höherer Anteil (18 %) der gemeldeten Todesfälle als im Vorjahr hatte Einklemmen als Ursache. 2015 hingegen entfielen jeweils etwa 15 % der gesamten gemeldeten Todesfälle auf die Ursachen Stromschlag und Einklemmen.

„Untersuchungen zeigen, dass Unfälle meist auf Versäumnisse der Verantwortlichen oder auf Bedienungsfehler zurückzuführen sind, die jedoch in fast allen Fällen vorhersehbar und vermeidbar waren oder die in ihrer Wirkung hätten zumindest abgemildert werden können. Aus diesem Grund verfolgt IPAF im Jahr 2017 weiterhin seine Sicherheitsagenda „Back to Basics“, um Betreiber und Verantwortliche an die Notwendigkeit einer guten Risikobewertung, der Wahl der richtigen Ausrüstung, einer ordnungsgemäßen Schulung für Arbeiter und Verantwortliche, eines guten, technischen Sicherheitsleitfadens und einer soliden Unfallberichterstattungskultur zu erinnern. Dadurch wird es dem Geschäft und der gesamten Branche ermöglicht, die richtigen Lehren zu ziehen und umzusetzen.“

Tim Whiteman, CEO von IPAF, fügt hinzu: „Es steht natürlich außer Frage, dass mobile Hubarbeitsbühnen die sicherste Methode darstellen, um in großer Höhe zu arbeiten und es ist insgesamt positiv zu bewerten, dass die Unfallrate mit tödlichem Ausgang im vergangenen Jahr trotz global angestiegener Mietauslastung in Bezug auf Größe und Gesamtbetriebsstunden rückläufig war.

„Durch einen Fokus auf bewährte Vorgehensweisen, Schulungen der Mitarbeiter und durch die Berichterstattungen über Beinaheunfälle, Unfälle und tödliche Unfälle können Unternehmen dazu beitragen, dass weniger Menschen beim Umgang mit mobilen Hubarbeitsbühnen verletzt oder gar getötet werden. Wir hoffen in diesem Zusammenhang, dass die Anzahl tödlicher Unfälle im Jahr 2017 weiter zurückgeht.“

Bei der Berechnung der Unfallrate mit tödlichem Ausgang zieht IPAF die folgenden Faktoren in Betracht:

  • Geschätzte Anzahl von Leihmaschinen auf Grundlage der IPAF-Konjunkturberichte für den Mietmarkt (www.ipaf.org/reports);
  • Geschätzte durchschnittliche Nutzungsrate je Land und weltweit (Nutzungsrate ist definiert als der Anteil der im Umlauf befindlichen Maschinen, der zu einem bestimmten Zeitpunkt vermietet ist)
  • Durchschnittliche Anzahl Arbeitstage pro Jahr (5 Tage pro Woche, 50 Wochen im Jahr)
  • Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Nutzung von Hubarbeitsbühnen in einem bestimmten Jahr auf Grundlage des IPAF-Unfallmeldeprojekts
  • Die Anzahl der tödlichen Unfälle und Teile des Berichts können sich ändern, wenn neue Daten oder Todesfälle für den fraglichen Zeitraum gemeldet werden.

Im Rahmen des 2012 begonnenen IPAF-Unfallmeldeprojekts entsteht nach und nach eine umfassende Datenbank bekannter Unfälle. Mit den Unfalldaten kann IPAF die Inhalte von Schulungsprogrammen verbessern und technische Leitlinien entwickeln, mit denen spezifische hochriskante Berufe oder Tätigkeiten gezielt angesprochen werden. Die Forschungsergebnisse können außerdem als Grundlage zur Entwicklung neuer Industrienormen dienen.

Alle Hersteller, Verleihfirmen, Bauunternehmer und Anwender sind aufgefordert, jeden bekannten Unfall mit Hubarbeitsbühnen weltweit (nicht beschränkt auf schwere und tödliche Unfälle) unter www.ipaf.org/accident zu melden. Die Informationen werden dazu verwendet, Höhenzugangstechnik noch sicherer zu machen, als sie es heute bereits ist.

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