IPAF veröffentlicht Leitfaden zur Vermeidung des Kontakts mit Stromleitungen

Power Lines guidance DE

Die International Powered Access Federation (IPAF) hat im Rahmen ihrer weltweiten Sicherheitskampagne Hochspannung! auf der Conexpo in Las Vegas, USA einen umfassenden neuen Leitfaden veröffentlicht, der die wichtigsten Grundsätze und Möglichkeiten zur Risikominderung beim Einsatz mobiler Hubarbeitsbühnen (MEWP) in der Nähe von Hochspannungsleitungen aufzeigt, und so dazu beitragen soll, Unfälle durch Stromschlag und Stromschock zu vermeiden. 

Der neue Leitfaden mit dem Titel Safe Use of MEWPs in the Vicinity of Power Lines (Sicherer Einsatz von Hubarbeitsbühnen in der Nähe von Stromleitungen), wurde von IPAF in Zusammenarbeit mit dem IPAF International Safety Committee (ISC) und unterstützenden Mitgliedern entwickelt und kann zunächst in englischer Sprache eingesehen und heruntergeladen werden. Nach der offiziellen Vorstellung auf der Conexpo und nach einer Überprüfung durch die Branche und der Berücksichtigung von Feedback wird das Dokument in anderen Sprachen und regionsspezifischen Versionen zur Verfügung gestellt.  

Das Dokument kann kostenlos in digitaler Form eingesehen und heruntergeladen werden und ist auch druckfertig erhältlich, sodass Unternehmen bei Bedarf Kopien mit eigenem Branding erstellen können. Brian Parker, Leiter der Abteilung Sicherheit und Technik bei IPAF, sagt: „Durch die Analyse von Daten aus den letzten zehn Jahren der Unfallberichterstattung über das IPAF-Portal wird deutlich, dass Vorfälle mit Stromschlägen seit 2015 deutlich zugenommen haben. Ein herausragendes Element der Statistik ist, dass gemeldete Vorfälle von Stromschlägen fast immer tödlich sind. 

Arbeiten in der Nähe von unter Spannung stehenden Leitungen können Arbeitnehmer Arbeitsschutzrisiken aussetzen, einschließlich Tod durch Stromschlag. Wenn eine Hubarbeitsbühne oder ihre Bediener mit unter Spannung stehenden Leitungen in Kontakt kommen, kann dies zu sofortigem Tod, Stromschlag oder anderen Verletzungen führen, die direkt oder indirekt durch Elektrizität verursacht werden. Ebenso schwerwiegend kann die Auswirkung sein, wenn Strom von der Stromleitung auf eine Hubarbeitsbühne und die Personen im Korb übergeht. 

Wie bei allen häufigen Unfallursachen mit Hubarbeitsbühnen können die Sicherheitskultur und das Verhalten am Arbeitsplatz eine große Rolle bei der Verringerung der Anzahl der Vorfälle spielen. Unwissenheit oder mangelndes Bewusstsein für die wichtigsten zugrunde liegenden Risiken kann zu Nachlässigkeit führen und dazu, dass man sich unsicheren Situationen aussetzt. Es war klar, dass dies eine weitere dieser allzu häufigen Arten von Vorfällen ist, bei der unsere Branche viel mehr tun sollte, um sie zu verstehen und auszumerzen, da sie fast immer zu schweren, lebensverändernden Verletzungen oder zum Tod führen.  

IPAF hat einen brandneuen, umfassenden Leitfaden erstellt, von dem wir hoffen, dass er allen, die den Einsatz von Hubarbeitsbühnen in der Nähe von Stromleitungen planen, betreiben und überwachen, bei der Identifizierung und dem Verständnis der Risiken helfen wird. Der Leitfaden umreißt Maßnahmen, die Risiken minimieren oder mindern können, um das Auftreten von Vorfällen mit Kontakt zu Stromleitungen oder mit Lichtbögen reduzieren.“ 

Der IPAF-Leitfaden Safe Use of MEWPs in the Vicinity of Power Lines (Sicherer Einsatz von Hubarbeitsbühnen in der Nähe von Stromleitungen) zielt darauf ab: 

  • Informationen für diejenigen bereitzustellen, die den Einsatz von Hubarbeitsbühnen planen und verwalten. 

  • Informationen über die Hauptursachen von Stromschlägen mit Stromleitungen zu geben. 

  • Für die Gefahren und Risiken bei der Arbeit in unmittelbarer Nähe von Stromleitungen zu sensibilisieren. 

  • Über die Branchen zu informieren, in denen Stromschläge auftreten. 

  • Einzuleitende Risikokontrollmaßnahmen und Maßnahmen im Rahmen des sicheren Arbeitssystems SSoW (Safe System of Work) zu identifizieren, um die Anzahl der auftretenden Vorfälle zu reduzieren. 

  • Allgemeine globaler Leitlinien für diejenigen bereitzustellen, die Aufgaben übernehmen, um Vorfälle zu verhindern. 

Parker fügt hinzu: „Wir hoffen, dass alle, die dieses Dokument gelesen haben, und insbesondere diejenigen, die persönlich auf der Conexpo sind, uns ihre Gedanken mitteilen. Wie alle Sicherheits- und technischen Leitlinien von IPAF ist dies ein „lebendiges Dokument“ – wir legen großen Wert darauf, zuzuhören und auf konstruktives Feedback zu reagieren, und ich möchte daher alle auffordern, das Dokument einzusehen und herunterzuladen, es zu lesen und zu verstehen, und es mit Kollegen zu teilen.“ 

Zu den wichtigsten Punkten der Sicherheitsleitlinien des neuen Dokuments gehören: 

Gründliches Planen – Halten Sie Ausschau nach Stromleitungen im Arbeitsbereich. Führen Sie eine Standortuntersuchung und Risikobewertung durch, um sicherzustellen, dass ein SSoW abgeschlossen ist. Die richtige Maschinenauswahl ist entscheidend. Wenn sich Stromleitungen in Ihrem Arbeitsbereich befinden, wenden Sie sich vor Beginn der Arbeiten an das Energieversorgungsunternehmen. Stellen Sie sicher, dass die Bediener vor Beginn der Arbeiten informiert werden und dass sie sich über Stromleitungen in der Nähe bewusst sind. 

Sicherstellen, dass Bediener geschult sind – Jeder, der an der sicheren Verwendung von Hubarbeitsbühnen beteiligt ist, muss ordnungsgemäß für die von ihm verwendete Hubarbeitsbühne geschult sein und eine maschinenspezifische Einarbeitung erhalten haben. Manager müssen sicherstellen, dass Bediener von Hubarbeitsbühnen, Aufsichtspersonen und Einweiser über das SSoW informiert sind. 

Bleiben Sie außerhalb von Sperrzonen - eine Sperrzone ist der vorgeschriebene Sicherheitsbereich um stromführende Stromleitungen. Sie dürfen keine Hubarbeitsbühnen betreiben, bei denen die Möglichkeit besteht, dass ein Teil davon in eine Sperrzone gelangt. Die Abstände von Sperrzonen können variieren; diese sind beim zuständigen Energieversorgungsunternehmen einzuholen. 

Kenntnis Ihres Rettungsplans - wenn jemand durch Lichtbogen einen Stromschlag erlitten hat oder mit einer Stromleitung in Kontakt gekommen ist, rufen Sie sofort den Rettungsdienst an und fordern Sie beim Energieversorgungsunternehmen die Unterbrechung der Stromversorgung an. Es ist das Stay-Call-Wait-Protokoll zu befolgen.  

Peter Douglas, CEO und Geschäftsführer von IPAF, fügt hinzu: „Dies ist ein umfassendes neues Dokument, und ich denke, dass die Hubarbeitsbühnen-Branche es bei der Planung und Durchführung von Arbeiten in Höhen in der Nähe von Stromleitungen hilfreich finden wird. Unsere Unfalldaten zeigen, dass diese Art von Vorfällen in den USA besonders verbreitet ist, daher ist es passend, die neueste globale Sicherheitskampagne von IPAF hier auf der Conexpo zu starten.  

„Wie schon bei der letztjährigen Sicherheitskampagne Fallen Sie nicht! von IPAF hoffen wir wirklich, dass Hochspannung! dazu beitragen kann, das Bewusstsein bei den häufigsten Arten von Sicherheitsvorfällen in der Höhenzugangstechnik zu schärfen. Dies ist eine Herausforderung, die uns alle in der Branche betrifft, und wir haben eine kollektive Verantwortung zu handeln.  

„Allen Mitgliedern des IPAF-Teams, der ISC-Arbeitsgruppe und den Mitgliedern sei Dank für die Zeit und Mühe, die sie in die Erstellung dieses Leitfadens investiert haben. IPAF möchte auch all jenen danken, die weiterhin Unfälle und Beinaheunfälle über das IPAF-Portal melden; die Analyse dieser wichtigen Daten war von unschätzbarem Wert für die Gestaltung des Sicherheitsleitfadens und fließt weiterhin in die gesamte Arbeit des IPAF und seiner Ausschüsse ein, nicht zuletzt bei der Erstellung relevanter und effektiver Sicherheitskampagnen und umfassender Leitlinien für bewährte Verfahren.“ 

● Besuchen Sie www.ipaf.org/resources um das Dokument des neuen IPAF-Leitfadens Safe Use of MEWPs in the Vicinity of Power Lines (Sicherer Einsatz von Hubarbeitsbühnen in der Nähe von Stromleitungen) einzusehen oder herunterzuladen. Für weitere Informationen über Hochspannung! und Fallen Sie nicht! sowie alle gezielten Sicherheitskampagnen von IPAF, siehe www.ipaf.org/safe und verwenden sie auch weiterhin www.ipafaccidentreporting.org um Vorfälle und Beinaheunfälle im Bereich Höhenzugangstechnik zu melden.  

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