IPAF startet neue Portalversion zur Verbesserung der Unfallmeldung
Die International Powered Access Federation (IPAF) hat im Rahmen einer umfangreichen Initiative zur Erfassung von Daten bestmöglicher Qualität aus der ganzen Welt eine neue Version ihres globalen Unfallmeldeportals gestartet. Diese Daten werden nun analysiert um zu ermitteln, welche Lehren sich daraus für die Verbesserung der Sicherheit beim Betrieb von Arbeitsbühnen ziehen lassen.
Anlässlich der Neugestaltung des Unfallmeldeportals unter www.ipafaccidentreporting.org hat die IPAF ein kostenloses Webinar durchgeführt, in dem die neuesten verfügbaren Daten in allen Einzelheiten beleuchtet wurden und um zu erklären, wie die Ergebnisse zur Beeinflussung von Sicherheitskampagnen, bewährten Verfahren und technischen Anleitungen sowie als Grundlage für das international anerkannte Schulungsprogramm der IPAF genutzt werden können.
Das kostenlose Webinar fand am Mittwoch, dem 16. September statt und ist mittlerweile als Aufzeichnung online verfügbar unter www.ipaf.org/resources. Es wurde erläutert, wie das globale Meldeprojekt der IPAF schon jetzt dazu beiträgt, Unfälle auf der Grundlage von Daten zu reduzieren.
Peter Douglas, CEO & Geschäftsführer der IPAF, gab einen Überblick über das IPAF-Unfallmeldeprojekt (www.ipaf.org/accident), dass er während seiner Tätigkeit als Mitglied des IPAF "UK Counry Council" 2012 mit ins Leben gerufen hatte, und erläuterte, warum sich jedes IPAF-Mitglied aktiv an diesem lebensrettenden Datenerfassungsprogramm beteiligen sollte.
Das neue IPAF-Meldeportal mache es einfacher, einen Unfall oder auch Beinahe-Unfall zu melden – denn Informationen über Beinahe-Unfälle seien „überraschend nützlich, um schwerere Unfälle zu verhindern“. Das Portal funktioniert auf unterschiedlichsten Geräten, erlaubt mehrere Benutzer pro Unternehmen und verfügt über eine Funktion, mit der Benutzer Tochtergesellschaften registrieren können.
Damit werden Zugriff, Meldung und Analyse auch für Unternehmensgruppen in einem oder mehreren Ländern möglich, die mit einer Muttergesellschaft verbunden sind. Dies ermöglicht Firmen eine Sicherheitsanalysen auf der Ebene ihres eigenen Unternehmens bzw. Konzerns zu erstellen, während gleichzeitig eine anonymisierte, jederzeit aktuelle Datenbank für Echtzeitanalysen durch unsere Experten erstellt wird.
Das neue Portal startet in englischer Sprache, wird aber bis Ende 2020 um weitere Sprachen ergänzt. Das alte Portal steht bis Ende 2020 zur Verfügung, aber alle, die einen Unfall oder Beinahe-Unfall melden möchten, sind herzlich eingeladen, ab sofort das neue Portal zu nutzen.
Ein weiteres Thema des Webinars war der Globale Hubarbeitsbühnen-Sicherheitsbericht 2016–2018 der IPAF, der die wesentlichen Ergebnisse aus 25 Ländern der Welt präsentiert. Alle Informationen, die seit Projektbeginn 2012 gesammelt wurden, wurden genutzt, um Kampagnen zur Sensibilisierung für Sicherheitsfragen zu entwickeln und um Grundlagen für Gremien wie die britische Arbeitsschutzbehörde (Health & Safety Executive) und für die laufende Untersuchung zur Sicherheit bei Höhenarbeiten durch die Parteiübergreifenden Parlamentariergruppe in Großbritannien zu liefern.
Brian Parker, der als neuer Leiter für Sicherheit und Technik für IPAF starten wird und somit ein wichtiger Bestandteil der IPAF-Arbeitsgruppe für Unfallprojekte ist, befasste sich eingehend mit anonymisierten und zuvor unveröffentlichten Daten, einschließlich der neuesten Statistiken für 2019.
Ausschließlich gestützt auf von britischen IPAF-Mitgliedern gemeldete Daten konnte er detaillierte Erkenntnisse über einige der häufigsten Ursachen von Unfällen sowie über die Standorte und die Branchen oder Aktivitäten vermitteln, in denen sie sich ereignet haben.
Bislang stammen noch etwas mehr als 60 % aller im Rahmen des Meldeprojekts erfassten Daten aus Großbritannien, doch nimmt dieser Anteil ständig ab, da Mitglieder in anderen Ländern sich zunehmend in der Nutzung des Portals und seiner Aktualisierung mit detaillierten Informationen über Zwischenfälle engagieren.
Brian erläuterte, dass die über das IPAF-Portal zur Verfügung gestellten Daten häufig detaillierter und nützlicher sind als diejenigen, die aus nationalen Datenbanken wie den OSHA-Unfallmeldungen in den USA gewonnen werden. Denn ein Großteil dieser externen Daten muss mühsam überprüft und bereinigt werden, um sie für die Verwendung in den Analysen der IPAF verwenden zu können.
Mit Nachdruck wandte er sich in seiner Präsentation an alle IPAF-Mitglieder mit der Bitte, das neu gestaltete Meldeportal zu nutzen, damit die IPAF Daten bestmöglicher Qualität sammeln und Berichte erstellen kann, die den größtmöglichen Nutzen bringen und so gut wie möglich auf die Branche eingehen.
Als Beispiel beschrieb er, dass Unfälle mit Verletzungs- und Todesfolge bei Fahrern von Lieferfahrzeugen laut den gesammelten Informationen fast immer beim Auf- und Abladen geschehen. IPAF plant, ihren Aufladen- /Abladen Kurs für 2021 entsprechend zu überarbeiten, wie dies auch im letzten Jahr bei dem Hubarbeitsbühnen für Führungskräfte Kurs der Fall war, nachdem Statistiken gezeigt hatten, dass viele Unfälle auf eine schlechte Planung oder Überwachung des Betriebs zurückzuführen sind.
Peter Douglas kommentiert: „Seit meinem Amtsantritt als CEO war es eines meiner Hauptziele, dem globalen IPAF-Projekt zur Meldung von Zwischenfällen neuen Schwung zu verleihen. Ich freue mich, dass immer mehr Mitglieder auf der ganzen Welt die Vorteile erkennen, die sich daraus ergeben. Ich bin zuversichtlich, dass das Layout des neuen Portals und die hinzugefügten Funktionen die Akzeptanz noch weiter steigern werden.“
Beachten Sie bitte, dass alle IPAF-Webinare für diejenigen aufgezeichnet werden, die nicht an den Live-Präsentationen teilnehmen können, und dass sie kurz nach der Live-Übertragung online abrufbar sind.
Falls Sie das Webinar „Datengestützte Reduzierung von Unfällen“ verpasst haben oder einfach dieses und andere IPAF-Webinare zum Thema Sicherheit noch einmal anschauen möchten, stehen Ihnen diese auf der IPAF-Website unter www.ipaf.org/resources zur Verfügung und können kostenlos abgespielt oder heruntergeladen werden.
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