IPAF-Bericht gibt neue Einblicke in Unfälle mit Arbeitsbühnen weltweit

Globaler MEWP Sicherheitsbericht

Unfälle bei der Benutzung mobiler Hubarbeitsbühnen (MEWPs) sind bei der Arbeit in öffentlichen Bereichen oder am Straßenrand proportional wahrscheinlicher als bei kontrollierten Einsätzen wie Baustellen, Geschäfts- oder Mietflächen, so die neueste detaillierte Sicherheitsanalyse der International Powered Access Federation (IPAF).

Der globale IPAF-Sicherheitsbericht 2016 - 2018 zu den Hubarbeitsbühnen stellt die wichtigsten Ergebnisse der Analyse der Unfallstatistiken vor, die der Verband im Rahmen seines weltweiten Unfallberichterstattungsprojekts gesammelt hat, zu dem Vorfälle aus 25 Ländern rund um den Globus gemeldet wurden. Diesen Bericht können Sie jetzt unterwww.ipaf.org/accident kostenlos einsehen und herunterladen.

Unfälle auf Baustellen machen im Durchschnitt die insgesamt höchste Anzahl an Vorfälle pro Jahr aus, aber da Hubarbeitsbühnen im Baugewerbe weitaus häufiger eingesetzt werden als in anderen Sektoren und an anderen Orten, ist laut diesem Bericht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall auf einer kontrollierten Baustelle auftritt, tatsächlich proportional geringer als an einem abgelegenen Ort oder in einem öffentlichen Bereich, z.B. entlang einer Straße.

Neben dem erhöhten proportionalen Unfallrisiko bei Arbeiten außerhalb kontrollierter Baustellen identifiziert der neue Bericht wiederkehrende Ursachen für Zwischenfälle mit Hubarbeitsbühnen wie Stürze von der Plattform, Stromschläge, Einklemmungen, Umkippen von Hubarbeitsbühnen und das Auffahren von Fahrzeugen. Dies steht im Einklang mit der Analyse tödlicher Unfälle aus den Vorjahren und zeigt einmal mehr, dass sich die Industrie auf Möglichkeiten konzentrieren sollte, die Faktoren für diese Art von Vorfällen zu reduzieren.

Richard Whiting, IPAF General Market Manager für Großbritannien und Irland, der maßgeblich an der Fertigstellung des Berichts und der Präsentation der Ergebnisse mitgewirkt hat, sagt: „Ein Großteil der Analyse und der Präsentation der Ergebnisse beruht auf einer neuen Methodik. Außerdem haben wir den Bericht mit Schlüsselempfehlungen zur Minderung gemeinsamer Risikofaktoren bereichert. Wir haben mit einer Gruppe von engagierten IPAF-Mitgliedern stark daran gearbeitet, die Daten auf eine neue Art und Weise zu analysieren, zu interpretieren und zu präsentieren, um die gesamte Branche sicherer zu machen.

„Eine wichtige Neuerung besteht darin, dass wir nicht nur einfach die Unfalldaten eines neuen Jahres mit denen der Vorjahre verglichen, sondern die verfügbaren Daten der letzten vollen drei Jahre zu einer aussagekräftigen durchschnittlichen Anzahl von Vorfällen zusammengefasst haben - durch die Kombination der Daten zu einem größeren Gesamtsatz werden zeitliche Trends leichter erkennbar“.

Weitere wichtige Indikatoren sind: Die Branchen mit den häufigsten Todesfällen sind die Forstwirtschaft und das Baugewerbe. An dritter und vierter Stelle folgen die Bereiche Wartung und elektrische Dienstleistungen. Sowohl in der Forstwirtschaft als auch im Baugewerbe gab es im Jahresdurchschnitt 19 gemeldete Todesfälle, aber die Gesamtzahl der Arbeitstage mit Hubarbeitsbühnen im Baugewerbe ist weltweit wesentlich höher als in der Forstwirtschaft, so dass ein tödlicher Unfall dort proportional wahrscheinlicher ist als auf einer Baustelle.

Whiting merkt an: „Als neuen Aufklärungsschwerpunkt sollten wir die Manager und Betreiber vor den proportional höheren Risiken eines schweren oder tödlichen Unfalls bei Arbeiten warnen, die nicht auf einer kontrollierten und abgesicherten Baustelle stattfinden. Die IPAF-Sicherheitskampagne „Street Smart“ verfolgt diesen Ansatz schon; wir müssen jedoch überlegen, wie wir diese Kampagne am besten weiterentwickeln können, um z.B. Stromschläge oder andere Unfälle in der Forstwirtschaft zu reduzieren“.

Peter Douglas, CEO und Geschäftsführer von IPAF, der als Mitglied des britischen Landesrats maßgeblich an der Initiierung des laufenden weltweiten Projekts zur Berichterstattung über Vorfälle im Jahr 2012 beteiligt war, kommentiert: „Hubarbeitsbühnen gehören weiterhin zu den sichersten Hilfsmitteln für Arbeiten in der Höhe. Wenn es zu ungeplanten Zwischenfällen kommt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir diese Daten erfassen und die daraus resultierenden Statistiken analysieren. So können wir Trends erkennen und die technische Anleitung von IPAF und unser Schulungsprogramm anpassen sowie unsere Sicherheitskampagnen optimieren.

„Wir müssen mit unseren Mitgliedern und allen Interessengruppen der Branche zusammenarbeiten, um die Vorfallsberichterstattung zu verbessern. Es ist wichtig, dass selbst kleinere Pannen und Beinaheunfälle protokolliert werden; dies hilft, erhöhte Risiken zu erkennen und die zugrunde liegenden Faktoren zu entschärfen, um die Zahl der schweren Unfälle oder Todesfälle mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse zu reduzieren.

"Einige Leute kennen vielleicht das IPAF-Berichtsportal nicht, während andere das Gefühl haben könnten, dass sie in Schwierigkeiten geraten, wenn sie etwas melden. Unser Portal über www.ipaf.org/accident ist schnell, einfach und erlaubt es, Vorfälle völlig anonym zu protokollieren. Daher fordere ich jeden, der von einem möglicherweise nicht gemeldeten Vorfall mit einer Hubarbeitsbühne weiß, dringend auf, sich anzumelden und die Details unverzüglich einzugeben - das kann in Zukunft helfen, ein Leben zu retten!

Alle Unternehmen und Einzelpersonen werden aufgefordert, Vorfälle mit Hubarbeitsbühnen, Mastkletterarbeitsbühnen (MCWPs) und anderen Arten von Hubgeräten über www.ipaf.org/accident zu melden; spezifische Angaben wie Namen, Standort, Maschinenmarke, etc. müssen nicht gemacht werden. Die Meldung kann in mehreren Sprachen erfolgen. Die Benutzer können sich im IPAF-Portal anmelden oder mit einem einzigen Klick anonym bleiben und werden gebeten, so viele Informationen wie möglich über den Vorfall zu liefern, einschließlich der Details wie z.B. wann der Vorfall aufgetreten ist, wer verantwortlich ist und wer betroffen war, was das Ergebnis war, um welche Hubarbeitsplatzkategorie es sich handelt, wie die Maschine benutzt wurde und was geschah.

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