Laut Globalem Sicherheitsbericht steigt die Anzahl der Meldungen, während die Sterblichkeitsrate sinkt
Während die Zahl der Meldungen im vergangenen Jahr zugenommen hat, sind die Sterblichkeitsraten bei den häufigsten Unfallarten gesunken. Dies ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass kollektive Maßnahmen in der gesamten Branche zur Bekämpfung der wichtigsten Unfallursachen allmählich wirksam werden. Dies geht aus dem jüngsten Bericht der International Powered Access Federation (IPAF) hervor, der auf der Analyse der über das Portal für Unfallmeldungen von IPAF erfassten Vorfälle basiert.
Der Globale Sicherheitsbericht 2023 von IPAF wurde am 28. Juni im Rahmen eines Webinars veröffentlicht und analysiert die neuesten Daten, die über das IPAF-Portal (www.ipafaccidentreporting.org) im Zeitraum 2013-23 erfasst wurden. Der Bericht konzentriert sich insbesondere auf die Trends gegenüber dem Vorjahr, um festzustellen, wie gut die Branche bei der Bekämpfung der Hauptursachen von Unfällen mit Hubarbeitsbühnen vorankommt.
Hubarbeitsbühnen (MEWP), Mastkletterarbeitsbühnen (MCWP) und Bauaufzüge gehören zwar statistisch gesehen zu den sichersten Methoden, um in Höhen zu arbeiten, aber der diesjährige Bericht zeigt, dass es 2022 aus 34 Ländern 759 Meldungen zu Unfällen gab, was einem Anstieg von 21 bzw. 15% entspricht. Es waren 831 Personen beteiligt und 102 Todesfälle wurden gemeldet, was einem Rückgang von rund 19% gegenüber 2021 entspricht, als es 126 Todesfälle gab.
Hinsichtlich der Unfälle mit Todesfällen oder schweren Verletzungen waren Stürze von Hubarbeitsbühnen nach wie vor die häufigste Ursache, gefolgt von umgekippten Hubarbeitsbühnen. Kollisionen mit einer Maschine, einem Fahrzeug oder einem Objekt war die dritthäufigste Ursache, Einklemmungen standen an vierter Stelle, und Stromschläge an fünfter Stelle. Mechanische Defekte standen zusammen mit Stürzen aus Höhen (ohne Beteiligung der Maschine) an siebter Stelle – ein deutlicher Rückgang nach einem Anstieg der gemeldeten Vorfälle im Jahr 2021.
2022 waren die wichtigsten Bereiche, aus denen Meldungen eingingen, die Bereiche Vermietung, Baugewerbe und Gebäudemanagement. Im Baugewerbe gab es 45 Todesfälle und 39 schwere Verletzungen — ein Rückgang der Zahl der gemeldeten Todesfälle im Jahr 2021, als es 55 Todesfälle gab. Beim Gebäudemanagement gab es 15 Todesfälle, was einem Rückgang gegenüber 2021 entspricht, und bei der Vermietung gab es im Jahr 2022 3 Todesfälle, genau wie im Jahr 2021, sowie 19 schwere Verletzungen. Bei den am häufigsten betroffenen MEWP-Kategorien handelte es sich um Maschinen des Typs 3a mit 217 Vorfällen (26%), gefolgt vom Typ 3b mit 197 (24%) und Typ 1b mit 152 Maschinen (18%). Im Vergleich zu 2021 lösten Hubarbeitsbühnen vom Typ 3a mit 60 mehr erfassten Meldungen Maschinen vom Typ 3b als Maschinen mit den meisten Meldungen ab.
Brian Parker, Leiter für Sicherheit und Technik bei IPAF, kommentiert: „Wenn wir uns die Daten von 2022 und die wichtigsten Trends und jährlichen Veränderungen ansehen, gibt es ein paar ermutigende Anzeichen. Zum einen ist die Anzahl der Meldungen gestiegen, sowohl was die Anzahl der insgesamt eingegangenen Meldungen angeht, als auch hinsichtlich der Anzahl der Länder, aus denen Meldungen eingehen. Die Zahlen stiegen von 692 Meldungen aus 28 Ländern 2021 auf 831 Meldungen (Stand Juni) aus 34 Ländern im Jahr 2022.
„Mittlerweile gibt es mehr Länder, in denen IPAF-Mitglieder verpflichtet sind, alle Vorfälle über das Portal zu melden, und in den drei Ländern, in denen dies eine Anforderung der Mitgliedschaft ist, wurde in den letzten drei Jahren mehr gemeldet. Meldende Unternehmen können die neuen Dashboards nutzen, um die Sicherheitsleistung zu bewerten.
„Die andere wichtige Statistik ist, dass die Zahl der Meldungen zwar zugenommen hat, die Zahl der Todesfälle jedoch gesunken ist. Im Jahr 2021 wurden 126 Todesfälle gemeldet, genau wie im Jahr 2020. Im Jahr 2022 lag diese Zahl jedoch bei 102 — das bedeutet, dass die effektive Sterblichkeitsrate unter den gemeldeten Vorfällen um rund ein Fünftel (19%) gesunken ist. Dies gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
„Es ist noch nicht möglich, die Auswirkungen der Sicherheitskampagnen der Industrie und der Einführung neuer sicherheitstechnischer und technischer Leitlinien oder Überarbeitungen der Schulungen direkt zu messen. Es ist jedoch ermutigend, sich vorzustellen, dass IPAF-Kampagnen wie Fallen Sie nicht! und Hochspannung! zusammen mit wichtigen technischen Leitfäden seit ihrer Veröffentlichung dazu beigetragen haben mögen, Leben zu retten und das Risiko von Unfällen mit lebensverändernden Verletzungen zu verringern.“
Peter Douglas, CEO und Geschäftsführer von IPAF, sagt: „IPAF ermöglicht es weiterhin allen Bedienern und Vorgesetzten, Unfälle schnell, einfach und auf Wunsch anonym über die ePAL-App zu melden. Wir hoffen, dass dies zu umfassenden Meldungen von Unfällen führt, ebenso wie Meldungen zu kleineren Vorfällen und Beinaheunfällen, die oft zu wenig gemeldet werden.
„Ich möchte mich noch einmal bei all denjenigen bedanken, die diesen Bericht ermöglicht haben: Das IPAF International Safety Committee (ISC) — und insbesondere Mark Keily, der nach zwei Jahren als Vorsitzender den Posten an die stellvertretende Vorsitzende Alana Paterson abgeben wird, das IPAF-Team, und natürlich all diejenigen, die Meldungen in das IPAF-Portal eingeben. Nur wenn wir diese Daten aus allen Teilen der Welt und überall dort erfassen, wo Hubarbeitsbühnen eingesetzt wird, können wir diesen Bericht Jahr für Jahr erstellen und all die Initiativen ergreifen, die IPAF anführt, um unsere Branche so sicher wie möglich zu machen.“
Mark Keily, SHEQ Director bei Sunbelt Rentals Ltd und Vorsitzender des ISC von IPAF, fügt hinzu: „Wir können niemals selbstgefällig sein. Auch wenn unsere Branche statistisch gesehen von Jahr zu Jahr sicherer wird, können wir nicht hinnehmen, dass es zu Unfällen kommt, wenn Hubarbeitsbühnen verwendet werden. Wir hoffen, dass wir durch die Hervorhebung der manchmal drastischen Warnungen, die die Analyse im Bericht aufwirft, an einem Strang ziehen können, um das Sicherheitsbewusstsein zu schärfen.
„Wir alle müssen uns weiterhin für bessere und umfassendere Meldungen zu Unfällenweltweit einsetzen, einschließlich kleinerer Vorfälle und Beinaheunfälle, von denen wir wissen, dass sie überaus wertvoll sind, um Trends zu analysieren und schwerwiegendere Unfälle zu verhindern.“
● Um den IPAF Global Safety Report einzusehen oder herunterzuladen, besuchen Sie bitte www.ipaf.org/accident. Das Launch-Webinar ist über den YouTube-Kanal von IPAF für alle verfügbar, die nicht live teilnehmen können.